
Lachs, du solltest es wie die Pest vermeiden!
Lachs und Fischöl.
Mitinhaber eines Supplement-Unternehmens zu sein und gleichzeitig Tierarzt, führt zu einer Art Berufskrankheit, dass alles, was mit Tieren zu tun hat (und auch jene, die am Ende unser Essen werden), meine Aufmerksamkeit auf sich zieht. Diese innere Kraft schläft nie – zur Enttäuschung meiner Freundin nicht einmal im Urlaub, und diesmal fiel mir die ziemlich eingängige Schlagzeile einer deutschen Zeitung namens „Die Zeit“ ins Auge, die lautete: „Wie gesund ist unser Fisch?“, wobei wir hier Zuchtlachs meinen. Darunter sah man ein schönes Stück Lachs – schön angerichtet, ich wollte sofort losgehen und Lachssteaks kaufen und sie zum Abendessen auf den Grill legen, dieses Wasser-im-Mund-zusammenlaufen-Gefühl kennst du sicher! Zurück am Strand, kämpfte ich mit den schrecklich großen Dimensionen dieser Zeitung gegen den Wind und begann sofort den Artikel zu lesen und war wirklich schockiert, als sich mir eine ganz neue Welt an Informationen eröffnete. Wie schon erwähnt, habe ich früher als Tierarzt gearbeitet und die ganzen Probleme mit Viehzucht und Antibiotika sind mir nicht neu, und wie jeder andere habe ich auch schon Dokumentationen über Zuchtlachs im Internet oder Fernsehen gesehen, nichts, was ich wirklich mochte, aber auch nichts, was mir nach stundenlangem Sushi-All-you-can-eat mit Freunden schlaflose Nächte bereitete. Die Informationen in diesem Artikel über Zuchtlachs, der Rohstoff für eine große Anzahl von Fischölprodukten ist, haben mich wirklich schockiert und waren Grund genug, eine kurze Zusammenfassung zu schreiben, um die Leute dazu zu bringen, jegliche Produkte aus Zuchtlachs nicht mehr zu essen, und wenn auch nur eine Person aufhört, diesen Fisch für sich selbst oder ihre Kinder zu kaufen und zu kochen, wäre ich mehr als glücklich.
Zuerst müssen wir in der Zeit zurückgehen, um zu verstehen, wie alles so außer Kontrolle geraten konnte:
Ende der 80er Jahre war Lachs nur etwas für Reiche, man fand ihn auf den Speisekarten von gehobenen Restaurants. Der Lachs wurde wild gefangen, war reich an guten Omega-3-Fettsäuren und eine schöne Proteinquelle – einfach gesagt eine großartige Nahrungsquelle. Das änderte sich in den 90ern, als Lachsfarmen in Norwegen in großer Zahl entstanden, der Selbstkostenpreis pro Zuchtlachs sank und der Fisch für jedermann in Supermärkte und Restaurants kam. Die Nachfrage stieg und damit auch die Produktion – aber die Nahrungsquellen für den Lachs (Sardellen) nahmen ab, sodass die Lachszuchtindustrie vor einem großen Problem stand. Wie sie sind, fanden sie die Lösung ziemlich schnell und einfach: Soja. Mega-Farmen in Brasilien, auf Kosten kleiner Bauern und Regenwald, begannen Soja in großem Stil zu produzieren – aber Brasilien ist nicht um die Ecke von Norwegen, wo alle Lachsfarmen liegen. Also verschiffen wir es – aber vorher wird das Soja mit Fischöl und Fischmehl zu Pellets vermischt. Problem gelöst? Nicht wirklich. Bald stand die Industrie vor einem neuen Problem: Wenn diese Soja-Pellets mit Sauerstoff in Kontakt kommen, können Explosionen passieren – und das ist nichts, was man wirklich im Laderaum eines Schiffes haben möchte. Wie ich schon schrieb, ist die Industrie nie ratlos, egal was es kostet, um die riesigen Gewinne weiter einzufahren. Was jetzt kommt, führte zu einigen empörten Blicken von Leuten um mich herum, denn während ich diese Zeitung las, war ich von Menschen am Strand umgeben – und die Flüche, die von meinen Lippen kamen, würden jeden alten Seebären stolz machen. Die Lösung, die die Lachszuchtindustrie fand, hat einen kompliziert klingenden Namen: Ethoxyquin. Falls bei dir keine Alarmglocken läuten, habe ich einen anderen Namen für dich – Monsanto, die Ethoxyquin produzieren, und vielleicht hast du kürzlich in den Medien von ihnen gehört. Dieses US-Unternehmen wurde von Bauern verklagt, die Glyphosat verwendeten – ein Unkrautvernichtungsmittel/Pestizid, das 2015 von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) als wahrscheinlich krebserregend eingestuft wurde. Ethoxyquin wirkt als Antioxidans, und das ist großartig, weil die Schiffe nicht wegen explodierender Soja-Fischmehl-Pellets sinken, und ist außerdem ein Pestizid, das unsere Chancen auf Krebs erhöht und laut Wissenschaft unsere DNA schädigen könnte. Wegen dieser Verdachtsmomente wurde es seit 2011 als Pflanzenschutzmittel verboten und ist seit 2017 in jeglicher Tiernahrung verboten. Nicht erlaubt als Futter für Hühner, Schweine, Kühe, Wachteln, Kängurus oder was auch immer. Es ist NICHT erlaubt. Manche denken jetzt vielleicht: „Wenn es verboten ist – wovon redet der Typ hier?“. Nun, es gibt eine Ausnahme – Fischfutter. Warum? Ich denke, es ist Politik, und jeder sollte sich seine eigene Meinung dazu bilden, also wenn du googlest: Norwegen – Ethoxyquin – Lachs, findest du sicher seriöse Berichte, die viel besser erklären können als ich, welche Tricks angewandt werden, damit Pestizide nicht als Fischfutter verboten werden. Greenpeace-Mitglieder haben in den letzten 2 Jahren 45 Lachsprodukte auf dem Markt gekauft, in 75 % wurden die maximal erlaubten Werte überschritten, in einem Fall wurde der Grenzwert um das 17-fache überschritten. 
Um es noch einmal kurz zusammenzufassen
- Ethoxyquin: verboten als Pflanzenschutzmittel, verboten als Tierfutter außer für Fische.
- Ethoxyquin: wahrscheinlich krebserregend und schädigt unsere DNA.
Ehrlich? Das ist verrückt?! Lachs, gepriesen als DAS gute und gesunde Essen für Kinder, für Schwangere? Lachs, den wir lieben, wenn wir Sushi essen gehen? Lachs, der von den meisten Fischölmarken als Ausgangsstoff verwendet wird und in den meisten Reformhäusern oder Apotheken zu finden ist? Schämt euch – mehr kann ich dazu nicht sagen. Nun, ich finde noch andere Worte, was ich von den Leuten halte, die mit der Gesundheit der Menschen spielen, aber ich denke, das ist nicht das richtige Medium, um sie niederzuschreiben.
Wenn du Produkte mit dem blauen MSC-Label wählst, entscheidest du dich für wild gefangene Meeresfrüchte, die auf eine nachhaltige Quelle zurückverfolgt werden können. Du brauchst keinen Doktortitel oder Meeresfrüchteführer, um nachhaltige Meeresfrüchte auszuwählen. Achte einfach auf das blaue Fisch-Label. In unserem nächsten Artikel erzählen wir dir, warum wir uns für Wild-Alaska-Pollock als Ausgangsstoff für unser Omega-3-Fischöl entschieden haben und warum es eine nachhaltige und gesunde Quelle ist. Quelle: https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC1257546/
